Die Employer Value Proposition – Kernstück des Employer Branding -
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Die Employer Value Proposition – Kernstück des Employer Branding

In Zeiten des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels auf dem Arbeitsmarkt ist eine positive Arbeitgebermarke besonders wichtig, um Mitarbeitende zu gewinnen und langfristig zu binden. Die sogenannte Employer Value Proposition spielt dabei eine besondere Rolle.

 

 

Die Employer Value Proposition (EVP), zu Deutsch Arbeitgeberversprechen oder auch Arbeitgeberpositionierung, vereint die wichtigsten Merkmale, die eine Organisation als Arbeitgeber auszeichnen und sie von anderen Wettbewerbern unterscheidet. Mit ihr zeigt ein Unternehmen, was es als Arbeitgeber besonders macht und was es (potenziellen) Mitarbeitenden bietet. Die EVP ist also das Versprechen an den Arbeitsmarkt und hängt eng mit der im Unternehmen gelebten Kultur zusammen.

 

 

Warum ist eine EVP wichtig

Schon lange sind Arbeitgeber nicht mehr in der komfortablen Situation, aus einer Vielzahl an Bewerbenden die Crème de la Crème herauszupicken. Der Fachkräftemangel und der demografische Wandel haben das Verhältnis auf dem Arbeitsmarkt umgekehrt. Kandidaten und Kandidatinnen kennen ihren Wert und suchen sich gezielt das Unternehmen aus, mit dessen Tätigkeitsbereich, Unternehmenskultur und Benefits sie sich am besten identifizieren können.

 

Organisationen müssen heutzutage aktiv an einer positiven Arbeitgebermarke arbeiten und sie erfolgreich kommunizieren, um langfristig im Wettbewerb zu bestehen und qualifizierte Mitarbeitende gewinnen und halten zu können – die EVP ist die Grundlage dieser Bemühungen.

 

 

Viel hilft nicht immer viel

Dabei gibt es ein paar «Grundregeln», die man kennen sollte. Es geht bei der EVP nicht darum, möglichst viele Argumente für das Unternehmen zu sammeln. Vielmehr ist das Ziel, aussagekräftige und einzigartige Merkmale zu definieren, die die Organisation von anderen Wettbewerbern abhebt. Also lieber drei richtig gute Merkmale als zehn austauschbare.

 

Hier einige Beispiele dafür, welche Aspekte in die EVP einfliessen können:

  • Unternehmenskultur: Werte, soziales Engagement, Führungsstil, Mitbestimmung
  • Finanzen: überdurchschnittliches Gehalt, Zusatzleistungen, Weihnachts- und Urlaubsgeld
  • Karrierechancen: Weiterbildungen, Aufstiegschancen, Führungsverantwortung
  • Sicherheit des Arbeitsplatzes: unbefristete Arbeitsverträge, langjähriges Bestehen des Unternehmens
  • Arbeitsumgebung: Ausstattung mit Laptops, Arbeitshandy, Stehschreibtische, Rückzugsmöglichkeiten im Büro
  • Arbeitnehmergesundheit: Sportangebote, Stress-Management, Getränken und Obst
  • Balance zwischen Arbeit und Freizeit: Homeoffice, Vertrauensarbeitszeit, Teilzeit

 

 

Authentisch und glaubwürdig

Vor allem sollten die EVP den tatsächlichen Bedingungen entsprechen. Wird beim Arbeitgeberversprechen geflunkert, fliegt das schnell auf, denn schliesslich steht es täglich innerhalb des Unternehmens auf dem Prüfstand. Unzufriedene Angestellte kommunizieren ihren Frust in sozialen Medien oder auf Jobplattformen und das wirkt sich negativ auf die Arbeitgebermarke aus.

 

Daher sollten Organisationen immer eine authentische EVP erarbeiten. Das verleiht dem Unternehmen mehr Glaubwürdigkeit und lässt zufriedene Mitarbeitende zurück, da ihre Erwartungen nicht nur geschürt, sondern auch erfüllt werden. Sie bleiben länger in der Organisation und werden bestenfalls sogar zu Fürsprechern nach aussen.

 

Auf klischeehafte oder schwammige Formulierungen, wie «angenehmes Teamklima» oder «angemessene Vergütung» sollte man ebenso verzichten. Solche nichtssagenden Floskeln haben die Kandidaten und Kandidatinnen schon unzählige Male gelesen. Hingegen kann überlegt werden, warum das Klima im Team so gut ist. Gibt es regelmässig einen Kochabend, der das Kollegium näher zusammenbringt oder hat das Team einen besonders schrägen Humor, den es verbindet?

 

 

Mehr als leere Phrasen

Das Versprechen an den Arbeitsmarkt ist ein wichtiges Kernstück der Arbeitgebermarke. Die Employer Value Proposition sollte daher gut durchdacht und authentisch sein. Denn es bedarf mehr als ein paar leerer Phrasen, um heutzutage Bewerberinnen und Bewerber vom eigenen Unternehmen zu überzeugen.

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