Die Arbeitswelt wandelt sich rasant – und mit ihr die Erwartungen von Talenten und Mitarbeitenden. Um auch 2025 erfolgreich Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, müssen Unternehmen die aktuellen HR-Trends kennen und gezielt in ihre HR-Strategie integrieren. Wer sich frühzeitig mit den wichtigsten Entwicklungen auseinandersetzt, bleibt im Wettbewerb um die besten Köpfe vorne.
Trend 1: Schön flexibel bleiben
Flexible Arbeitsmodelle wie Hybrid- und Remote-Arbeit sind keine neuen Gesichter, bleiben aber ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Wichtig ist es, eine nahtlose Zusammenarbeit und ein positives Teamgefühl unabhängig vom Standort zu gewährleisten.
Flexibilität stärkt die Arbeitgebermarke und steigert die Attraktivität. Eine bessere Work-Life-Balance erhöht die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden. Auch innovative Konzepte wie die Vier-Tage-Woche oder Workations sind ein grosser Anreiz für Talente und sichern Unternehmen langfristig einen Wettbewerbsvorteil.
Tipp: Ja, Flexibilität hat eine starke Anziehung auf Talente. Trotzdem sollten Sie sogenanntes «Flex-Washing» vermeiden, dass derzeit auf dem Job-Markt häufig auftritt und das Vertrauen von Kandidatinnen und Kandidaten zerstört. Denn in Stellenanzeigen wird mit Homeoffice, Hybrid-Modellen oder mitgestaltbaren Schichtplänen geworben – im realen Arbeitsalltag zeichnet sich dann häufig ein anderes Bild ab.
Trend 2: Glaubwürdig und Transparenz sind Trumpf
Mitarbeitende und Bewerbende erwarten Authentizität und Transparenz von ihrem (potenziellem) Arbeitgeber. Unternehmen, die glaubwürdig sein wollen, sollten ihre Kultur, Werte und auch Herausforderungen offen kommunizieren.
Statt geschönter Darstellungen überzeugt es Talente mehr, wenn ein Unternehmen ehrlich zugibt, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt – und gleichzeitig konkrete Schritte aufzeigt, um diese Ziele zu erreichen. Einblicke in die Gehaltsstrukturen und nachvollziehbare Führung tragen ebenfalls zu einem transparenten Auftreten bei. So gehen beispielsweise immer mehr Unternehmen dazu über, in Stellenanzeigen Gehaltsspannen anzugeben. Das erleichtert Bewerbenden die Einschätzung, ob die Position zu ihren Erwartungen passt und reduziert beiderseits unnötige Bewerbungsprozesse. Zudem stärkt es das Vertrauen in das Unternehmen und signalisiert Fairness sowie Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden.
Wer seine Unternehmenskultur und -werte authentisch lebt und sichtbar macht, zieht Bewerbende an, die wirklich zum Unternehmen passen.
Trend 3: Effizienter, schneller, smarter – künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz wird 2025 noch relevanter für HR-Prozesse. Ob bei der Vorselektion von Lebensläufen, dem Identifizieren von Talenten und der Automatisierung lästiger Routineaufgaben – es gibt zahlreiche KI-Tools und Einsatzmöglichkeiten. Viele Unternehmen haben sich mit dem Thema theoretisch auseinandergesetzt oder vielleicht sogar schon erste Schritte unternommen, doch der gezielte und effektive Einsatz von KI bleibt noch aus.
Dabei können HR-Verantwortliche massiv von künstlicher Intelligenz profitieren:
- Einsparungen von Zeit und Kosten
- Entlastung der Mitarbeitenden
- Mehr Zeit für zwischenmenschliche Interaktion
- Höhere Effektivität und Prozessqualität
- Identifikation passender Talente
- Datengestützte Entscheidungen
Mehr zum Thema gibt es in unserem Blogartikel: Von Bots und Bewerbern: Wie KI das Recruiting unterstützt.
Trend 4: Influencer als Markenbotschafter
Influencer-Marketing spielt eine zunehmend wichtige Rolle im Recruiting und Employer Branding. Besonders Unternehmen, die Talente der Gen Z ansprechen möchten, profitieren von der Reichweite und Glaubwürdigkeit von Influencern. Doch auch andere Altersgruppen, die aktiv auf Social Media unterwegs sind, lassen sich über Influencer gezielt erreichen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der engen Bindung zwischen Influencern und ihrer Community, denn ihre Empfehlungen geniessen grosses Vertrauen.
Unternehmen müssen jedoch nicht zwangsläufig externe Influencer einsetzen. Eine authentische Alternative sind Corporate Influencer – eigene Mitarbeitende, die Einblicke in den Arbeitsalltag geben. Idealerweise übernehmen diese Rolle Mitarbeitende, die sich gerne auf LinkedIn, TikTok oder Instagram präsentieren. Begeisterung und freiwilliges Engagement sind hierbei entscheidend: Wer Social Media nur als Pflichtaufgabe sieht, wird kaum dieselbe Überzeugungskraft entwickeln wie jemand, der mit Leidenschaft dabei ist. Authentische Einblicke in den Berufsalltag schaffen eine direkte Verbindung zu potenziellen Bewerbenden und stärken die Arbeitgebermarke.
Auch Führungskräfte spielen eine wichtige Rolle als Corporate Influencer. Beiträge von Führungspersönlichkeiten auf LinkedIn erzielen oft mehr Reichweite und Engagement als klassische Unternehmensaccounts. Inhalte zu Karrierewegen, Unternehmensentscheidungen oder Branchentrends erhöhen nicht nur die Sichtbarkeit der Führungskraft, sondern stärken auch das Employer Branding. Zusätzlich erhalten Bewerbende wertvolle Einblicke in den Führungsstil und die Unternehmenskultur des Unternehmens.
Trend 5: Wissen ist Macht
Die Arbeitswelt befindet sich stets im Wandel – Digitalisierung und technologischer Fortschritt treiben diesen Wandel zusätzlich voran. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen gezielt Kompetenzen auf- und ausbauen. Ob durch Quereinsteigerprogramme, Reskilling (Umschulungen) oder Upskilling (Weiterbildungen) – Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden kontinuierlich qualifizieren, machen sie fit für neue Herausforderungen. Gut geschulte Teams können flexibler auf Veränderungen reagieren, innovative Lösungen entwickeln und effektiver arbeiten.
Gleichzeitig stärken Unternehmen mit gezielten Weiterbildungsangeboten die Mitarbeiterbindung und gewinnen talentierte Fachkräfte. Zudem zeigen sie Wertschätzung und fördern individuelle Karrierewege.
Trend 6: Gesunde Mitarbeitende, starkes Unternehmen
Mitarbeitergesundheit und Mental Health werden 2025 für Unternehmen zur Priorität. Laut Job-Stress-Index fühlten sich bereits 2022 über 30 % der Erwerbstätigen in der Schweiz emotional erschöpft – ein klares Anzeichen für Burnout. Die Nachfrage nach gesundheitsfördernden Massnahmen steigt entsprechend.
Unternehmen können beispielsweise anbieten:
- Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
- Workshops zu Resilienz und Stressmanagement
- Wellnessprogramme
- Flexible Arbeitsmodelle
- Psychologische Beratungsangebote
- Fitness- und Yogakurse
- Und viele mehr
Wer in diese Initiativen investiert, stärkt nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, sondern auch die eigene Arbeitgebermarke – und schafft ein nachhaltiges, leistungsförderndes Arbeitsumfeld.
Trend 7: Vielfalt stärken
Eine inklusive Unternehmenskultur wird 2025 zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Unternehmen, die aktiv Massnahmen ergreifen, um dauerhaft Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) zu etablieren, schaffen eine faire Arbeitsumgebung, in der sich alle Mitarbeitenden wohl und wertgeschätzt fühlen.
Doch nicht nur das – auch die Innovationskraft, die Mitarbeiterbindung und Kreativität werden gestärkt und das Unternehmen wird als moderner und gerechter Arbeitgeber wahrgenommen. Es lohnt sich also für alle Beteiligten, in DEI-Initiativen wie diverse Recruiting-Strategien, Allyship-Programme oder Trainings gegen unbewusste Vorurteile zu investieren.
Trend 8: Recruiting stays Social
Wie flexible Arbeitsmodelle ist auch das Social Recruiting bereits ein alter Bekannter – aber er bleibt auch 2025 ein zentrales Werkzeug für die Personalbeschaffung. Unternehmen können soziale Medien nicht nur dazu nutzen, um kostengünstig eine hohe Reichweite zu erzielen, sondern auch, um passive Talente gezielt anzusprechen. Gleichzeitig ermöglichen Plattformen wie LinkedIn, TikTok oder Instagram authentische Einblicke in den Arbeitsalltag und die Unternehmenskultur.
Eine starke Social-Media-Präsenz verbessert die Arbeitgebermarke und hilft, qualifizierte Talente anzuziehen. Ob organische Inhalte oder bezahlte Kampagnen – Social Recruiting schafft Sichtbarkeit und sorgt dafür, dass Stellenanzeigen genau dort erscheinen, wo sich potenzielle Bewerbende tatsächlich aufhalten.
Wichtig ist dabei, den Bewerbungsprozess mobilfreundlich und unkompliziert zu gestalten. Da viele Talente Social Media über mobile Endgeräte nutzen, können lange Formulare, komplexe Upload-Prozesse oder aufwendige Anschreiben abschreckend wirken. Unternehmen, die auf Schnellbewerbungs-Tools, kurze und simple Formulare oder One-Click-Bewerbungen setzen, reduzieren die Hürden erheblich und verbessern die Candidate Experience spürbar.
Wer jetzt handelt, sichert sich die besten Talente
Die HR-Welt bleibt in Bewegung – und Unternehmen, die am Puls der Zeit bleiben, sichern sich langfristig einen klaren Wettbewerbsvorteil. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, diese Trends nicht nur zu erkennen, sondern sie gezielt in die eigene Strategie zu integrieren. Unternehmen, die authentische und attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, moderne Technologien nutzen und auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden eingehen, werden die besten Talente für sich gewinnen – und langfristig binden.